Nov 1, 2024

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Reparatur

Dampfbremse oder Dampfsperre: Unterschied und richtige Anwendung

Planst du eine Renovierung oder einen Neubau und überlegst, ob eine Dampfsperre oder Dampfbremse besser für dein Projekt geeignet ist? Wir helfen dir, die Unterschiede zu verstehen und zeigen dir die Vor- und Nachteile auf. Außerdem erwartet dich eine praktische Checkliste für den Einbau.

Dampfbremse oder Dampfsperre verbaut im Dach

Dampfbremse oder Dampfsperre - Grundlagen

Dampfsperren und Dampfbremsen sind entscheidende Elemente im Bauwesen, die zur Regulierung von Feuchtigkeit in Gebäuden eingesetzt werden. Diese speziellen Folien oder Luftdichtungsbahnen helfen, die Bildung von Wasserdampf zu kontrollieren und die Bausubstanz zu schützen. Du findest sie häufig an Übergängen von kalten und warmen Bereichen in Dachschrägen, Wänden, Decken sowie in Feuchträumen wie Badezimmern und Küchen, wo sie ein gesundes Raumklima und die Energieeffizienz deines Zuhauses sicherstellen.

Dampfbremse

Die Dampfbremse ist ein flexibles Bauelement, das eine kontrollierte Feuchtigkeitsregulierung ermöglicht. Sie ist feuchtevariabel, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit sowohl nach innen als auch nach außen durchlassen kann. Wenn die Außenluft feuchter ist als die Innenluft, kann überschüssige Feuchtigkeit aus der Dämmung nach innen abgegeben werden. Umgekehrt erlaubt die Dampfbremse bei höherer Innenfeuchtigkeit eine Diffusion nach außen. 

Sie eignet sich besonders für Wohnräume, in denen eine kontrollierte Feuchtigkeitsabgabe erwünscht ist, um das Raumklima zu verbessern. Materialien für Dampfbremsen sind oft Polyethylen-Folie oder Papiere. 

Dampfsperre

Im Gegensatz dazu ist die Dampfsperre eine nahezu undurchlässige Barriere, die verhindert, dass Feuchtigkeit von innen nach außen dringt. Sie wird heutzutage nur noch seltener  im Hausbau eingesetzt, sondern gilt mittlerweile eher als Spezialanwendung (z.B. in Schwimmhallen). Wenn sie doch verbaut wird, dann in Räumen, in denen eine vollständige Abdichtung erwünscht ist, wie etwa in Badezimmern oder Kellern. Typische Materialien sind Kunststofffolien oder Aluminium. 

Hinweis: Der SD-Wert. Er gibt an, wie viel Wasserdampf ein Material durchlässt. Eine Dampfsperre hat einen hohen SD-Wert und ist nahezu undurchlässig, ideal für Räume mit hoher Feuchtigkeitsbelastung. Eine Dampfbremse hat einen niedrigen SD-Wert, was sie für Wohnräume geeignet macht, da sie eine kontrollierte Feuchtigkeitsregulierung ermöglicht.

Innendämmung im Querschnitt mit einer Dampfbremse

Innendämmung im Querschnitt: Die Dampfbremse ist nach innen und außen wasserdampfdurchlässig.

Dampfbremse oder Dampfsperre - Unterschiede

Der wesentliche Unterschied zwischen Dampfbremse und Dampfsperre liegt in ihrer Durchlässigkeit von Feuchtigkeit und ihrem Einsatzbereich:

Feuchtigkeitsdurchlässigkeit:

  • Dampfbremse: Feuchtevariabel, erlaubt Feuchtigkeitsabgabe sowohl nach innen als auch nach außen.
  • Dampfsperre: Nahezu undurchlässig, lässt Feuchtigkeit nur nach außen entweichen.

Einsatzbereich:

  • Dampfbremse: Geeignet für Wohnräume, um ein ausgewogenes Raumklima zu schaffen.
  • Dampfsperre: Verwendet in Bereichen, die eine vollständige Abdichtung erfordern, wie Schwimmbädern oder auch Bäder und Keller..

Materialien:

  • Dampfbremse: Häufig aus Polyethylen-Folie oder Papier.
  • Dampfsperre: Typischerweise aus Kunststofffolien oder Aluminium.

Hinweis: Eine unsachgemäß installierte oder beschädigte Dampfsperre gehört mittlerweile zu den 10 häufigsten Baumängeln. Feuchtigkeitsstau führt zur Beeinträchtigung der Dämmung und begünstigt Schimmelbildung. 

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Wann braucht man keine Dampfsperre?

Nicht immer ist der Einsatz einer Dampfsperre oder Dampfbremse notwendig oder sinnvoll. Insbesondere bei der Dachsanierung oder der Dachdämmung kann dies der Fall sein. Dort macht es immer dann weniger Sinn, wenn diffusionsoffene Materialien verwendet werden, die eine natürliche Feuchtigkeitsregulierung ermöglichen. Werden z.B. Kalziumsilikatplatten oder Holz-/Hanffaser als Dämmstoff verwendet, kann die Dämmung selbst Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass es zu Kondensationsproblemen kommt. 

Dampfbremse oder Dampfsperre - Alternativen

Wie so oft bei zwei Extremen entwickelt sich auch hier mit der Zeit eine Hybridlösung, die beide Vorteile vereinen soll. Sogenannte feuchtevariable Dampfbremsen, auch bekannt als Klimamembranen oder intelligente Dampfbremsen, bieten eine innovative Lösung für die Feuchtigkeitsregulierung in Gebäuden. Diese aus 1- bis 3-schichtigen Folien aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA) gefertigten Materialien zeichnen sich durch ihren variablen Dampfdiffusionswiderstand aus. Im Winter, wenn die relative Luftfeuchtigkeit niedrig ist, wirken sie stark diffusionshemmend und schützen die Dämmung vor Feuchtigkeitsaufnahme. Im Sommer hingegen, bei hoher Luftfeuchtigkeit, werden sie sehr diffusionsoffen, was eine effektive Feuchtigkeitsabgabe ermöglicht.

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Kalziumsilikatplatten eigenen sich als Dämmplatten wenn keine Dampfbremse verbaut werden soll.

Dampfbremsen richtig einbauen - Beispiel Dach

Beim Einbau einer Dampfsperre ist äußerste Sorgfalt gefragt, da sie zu 100 % dicht sein muss, um ihre Funktion effektiv zu erfüllen. Selbst kleinste Löcher oder Risse können dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt. Daher ist es entscheidend, präzise zu arbeiten und alle Übergänge und Anschlüsse sorgfältig abzudichten.

Checkliste für die Montage einer Dampfsperre im Dachbereich:

Untergrundvorbereitung: Stelle sicher, dass der Dachbereich sauber und trocken ist, um eine optimale Haftung der Dampfsperre zu gewährleisten.

Verlegung der Folie: Lege die Folie straff und faltenfrei aus, entweder parallel zu den Sparren oder zur Traufe, und achte darauf, dass sie mindestens zehn Zentimeter überlappen.

Überlappungen: Achte darauf, dass die Folienbahnen ausreichend überlappen und nicht unter Spannung stehen, um eine durchgehende Barriere zu schaffen.

Abdichtung der Übergänge: Verwende Dampfbremsenkleber oder Dampfbremsenklebeband, um die Folienüberlappungen und Anschlüsse an Wänden und anderen Bauteilen sicher abzudichten.

Durchdringungen: Achte besonders auf Durchdringungen wie Rohre oder Kabel, die durch das Dach führen, und dichte diese sorgfältig ab.

Befestigung: Verwende abdichtendes Tackerband auf den Sparren, um die Folie mit Tackerklammern oder Breitkopfstiften zu befestigen und die nötige Luftdichtigkeit zu gewährleisten.

Kontrolle: Überprüfe alle Verbindungen und Übergänge auf Dichtigkeit, um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Abschließende Inspektion: Führe eine abschließende Inspektion durch, um sicherzustellen, dass die Dampfsperre korrekt installiert ist und keine Schwachstellen aufweist.

Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an team@homerockr.com. Du möchtest in Zukunft bei allen Instandhaltungsaufgaben rund um dein Haus den Überblick behalten? Dann melde dich gleich zu unsere Homerockr App an.

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Häufig gestellte Fragen

01.

Wann muss eine Dampfsperre eingebaut werden?

Eine Dampfsperre wird benötigt, wenn Räume wie Badezimmer oder Keller vor hoher Feuchtigkeitsbelastung geschützt werden müssen. Sie verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung und bietet eine vollständige Abdichtung, um die Bausubstanz zu schützen.

02.

Wann braucht man keine Dampfsperre?

Keine Dampfsperre ist nötig in gut belüfteten, trockenen Räumen oder bei diffusionsoffenen Materialien, die Feuchtigkeit selbst regulieren.

03.

Was kommt zuerst, Dampfsperre oder Dämmung?

Zuerst wird die Dämmung angebracht, dann folgt die Dampfsperre auf der warmen Seite, also raumseitig, um die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen.