Oct 18, 2024

-

Sicherheit

Rückstauklappe nachrüsten - Schutz vor Hochwasserschäden

Steht dein Keller nach Starkregen unter Wasser? Viele Überflutungsschäden entstehen durch fehlende Rückstauklappen. Nachträglich eingebaut, schützen sie dein Haus zuverlässig vor Überflutung von unten. Hier erfährst du alles Wichtige für den Einbau und die Funktionsweise von Rückstauklappen. So rüstest du dein Haus für den nächsten Wolkenbruch und vermeidest teure Wasserschäden.

Überfluteter Keller aufgrund einer fehlenden Rückstauklappe

Gründe für das Nachrüsten einer Rückstauklappe

Häufig ist in Situationen mit starkem Regen oder Überschwemmungen die Installation einer Rückstauklappe von entscheidender Bedeutung. Diese verhindert das Eindringen von Regen und Wasser in den Keller und somit auch vor nachhaltiger Feuchtigkeit in den Wänden, welche häufig Ursache von Schimmelbildung ist.

Bei folgenden drei Gegebenheiten ist es besonders empfehlenswert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen:

  • Keller unter Straßenniveau
  • Wertvoller Hausrat oder Technik im Keller
  • Flusshochwassergefahr in der Nähe

Demzufolge sind z.B. Häuser mit einem Keller, der tiefer als die Straßenoberfläche liegt besonders gefährdet. Bei starkem Regen kann es hier zum Rückstau aus der Kanalisation kommen, so dass das Wasser durch die Abläufe in den Keller gedrückt wird. Ebenso gefährdet sind Häuser in Flussnähe, wenn dieser häufiger Hochwasser führt.

Generell sollte auch bei allen Gebäuden mit wertvollen Installationen oder gelagertem Hausrat im Keller eine nachträgliche Installation einer Rückstauklappe in Erwägung gezogen werden. Die Gefahr von immensen Wasserschäden ist ansonsten sehr hoch. Auch wenn Heizungsanlage, Stromversorgung oder andere Haustechnik im Untergeschoss untergebracht sind, kann bereits wenig eindringendes Wasser enorme Folgeschäden verursachen. 

Die Rückstausicherung ist auch eine gängige Anforderung für eine Elementarschadenversicherung. Das solltest du unbedingt einmal in deinen Unterlagen prüfen.

Wie funktioniert eine Rückstauklappe?

Eine Rückstauklappe ist ein Art Rückschlagventil, das in die Hauptabwasserleitung eines Gebäudes eingebaut wird. Sie verhindert, dass bei Hochwasser oder Starkregen Wasser aus der Kanalisation über die Abläufe in den Keller zurückgedrückt wird.

Im Normalbetrieb öffnet sich die Klappe bei jedem Abfluss und das Abwasser kann ungehindert ablaufen. Kommt es jedoch zu einer Rückstau-Situation, schließt sich die Rückstauklappe und der hohe Wasserdruck von unten kann nicht in die Rohre eindringen. Moderne Klappen sind mit einem Silikon-Lippendichtung ausgestattet, die für einen 100%igen Verschluss sorgt.

Die Klappe wird meist vertikal in den Hauptabwasserkanal eingebaut und lässt sich von oben kontrollieren und warten.

Schritte zur Installation einer Rückstauklappe

Eine Rückstauklappe kann prinzipiell auch in Eigenleistung eingebaut werden, wenn man handwerklich geschickt ist. Dennoch der Hinweis,  dass bei unsachgemäßer Montage das Risiko einer nicht korrekt schließenden Klappe besteht. Daher empfiehlt sich in den meisten Fällen, einen qualifizierten Installateur zu mindestens zu Rate zu ziehen, wenn nicht sogar zu beauftragen. Folgende Tätigkeiten umfassen dein Einbau:

✅ Rohr freilegen: Falls die Klappe nicht im Kontrollschacht eingebaut wird, muss der Hauptabwasserkanal an geeigneter Stelle freigelegt werden. Dafür muss die Rohrleitung etwa 50 cm bis 1 Meter länge freigelegt werden. Am besten eignet sich eine gut zugängliche Stelle im Keller in gerader Rohrführung. Eventuell muss der Boden geöffnet oder Mauerwerk entfernt werden.

✅ Klappe auswählen: Eine passende Rückstauklappe mit benötigtem Durchmesser und Ablaufrichtung auswählen. Der Durchmesser muss zur Rohrleitung passen. Die Ablaufrichtung (waagerecht oder senkrecht) ist entsprechend der Einbaulage zu wählen.

✅ Einbauort vorbereiten: Die Rohrwand für den Einbau der Klappe vorbereiten, eventuell ein Stück des Rohres herausschneiden. Der Einbau erfolgt durch seitliches Einschneiden und Entfernen eines Rohrabschnitts.

✅ Dichtung kontrollieren: Die Dichtung der Klappe auf Beschädigungen überprüfen und bei Bedarf gegen eine neue austauschen. Nur mit einer intakten Dichtung ist die Funktion gewährleistet.

✅ Klappe einsetzen: Die Rückstauklappe mit Dichtung passgenau in das vorbereitete Rohr einsetzen und mit den beiliegenden Schrauben dicht verschrauben.

✅ Funktion testen: Die korrekte Funktionsweise der Klappe durch mehrmaliges Öffnen und Schließen der Mechanik überprüfen. Die Klappe muss sich leichtgängig öffnen und vollständig schließen.

💡Wartung der Rückstauklappe - in der App

Kennst du schon unsere Homerockr-App?

Behalte alle Aufgaben am Haus immer im Blick und lass dich bequem an die Erledigungen erinnern. Vermeide kostspielige Überraschungen mit Homerockr.

Laden im App  StoreLaden im Google Play Store
Homerockr App

Was kostet der Einbau einer Rückstauklappe

Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Rückstauklappe hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die Klappe selbst ist ab ca. 200 Euro erhältlich. Allerdings kommen beim Einbau noch weitere Posten hinzu:

  • Arbeitszeit für die Installation: Je nach Aufwand für die Vorbereitung der Rohre, den Zugang und die Montage müssen mehrere Stunden Arbeitszeit eingeplant werden. Bei Beauftragung eines Fachbetriebs fallen hier schnell Kosten von 500 bis 800 Euro an.
  • Materialkosten: Dichtungen, Schrauben, Wanddurchführungen etc. schlagen mit etwa 50-100 Euro zu Buche. Bei Bedarf sind weitere Rohrteile und Installationsmaterial nötig.
  • Wiederherstellung: Nach der Installation müssen Bodenbeläge, Mauerwerk etc. wieder fachgerecht hergerichtet werden, was weitere Kosten nach sich zieht.

Insgesamt müssen für den nachträglichen Einbau einer Rückstauklappe durch einen Fachbetrieb etwa 1.500 bis 2.500 Euro veranschlagt werden. 

Wartung einer Rückstauklappe

Damit die Rückstauklappe zuverlässig funktioniert, sollte die regelmäßige Wartung mit auf die Checkliste deiner Hausinstandhaltung. Die Klappe sollte mindestens halbjährlich auf äußerliche Schäden überprüft werden. Rostbildung, Ablagerungen und Undichtigkeiten deuten auf Mängel hin. Auch die Beweglichkeit der Klappe solltest du durch mehrfaches Öffnen und Schließen testen. Sie muss sich leicht bewegen lassen und vollständig schließen. Bei geschlossener Klappe ist zudem die Dichtheit zu kontrollieren. 

Verschmutzungen, Ablagerungen und eventuelle Rückstände solltest du entfernen, damit die Klappe frei beweglich bleibt. Verschlissene oder beschädigte Dichtungen sind gegebenenfalls auszutauschen. Auch Schrauben und Metallteile sind auf Rost zu untersuchen. 

content_grafik

Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an team@homerockr.com. Du möchtest in Zukunft bei allen Instandhaltungsaufgaben rund um dein Haus den Überblick behalten? Dann melde dich gleich zu unsere Homerockr App an.

Homerockr - Alle Aufgaben am Haus immer im Blick!

Homerockr App
Laden im App StoreLaden im Google Play Store

Häufig gestellte Fragen

01.

Wer baut Rückstauklappe ein?

Die fachgerechte Installation einer Rückstauklappe sollte in der Regel ein qualifizierter Klempner oder Installateur übernehmen.

02.

Wie funktioniert eine Rückstauklappe?

Rückstauklappen funktionieren durch einen Klappmechanismus, der sich öffnet, um Wasser durchzulassen, und sich dann schließt, um den Rückfluss zu blockieren.

03.

Wann braucht man eine Rückstauklappe?

Eine Rückstauklappe wird benötigt, wenn Räume wie der Keller unterhalb der Rückstauebene liegen. Auch bei wertvollem Inventar im Untergeschoss oder in Rückstau-gefährdeten Gebieten ist eine Klappe ratsam.