Oct 17, 2024

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Modernisierung

Entkalkungsanlage im Haus nachrüsten - so wird´s gemacht

Mittlerweile hat der Großteil Deutschlands, ca. 75% der Haushalte, kalkhaltiges Wasser in den Leitungen. Die Nachrüstung eines Entkalkungssystems im Haus kann ein wirksames Mittel sein, um sogenanntes hartes Wasser in weiches Wasser umzuwandeln. Kalk kann nachweislich zu eine Reihe von Problemen führen, von einer verminderten Leistungsfähigkeit der Geräte bis hin zu Haut- und Haarproblemen.

Bestandteile einer nachgerüsteten Entkalkungsanlage im Haus

Gründe für das Nachrüsten einer Enthärtungsanlage

Wenn du den Kalkgehalt in deinen Leitungen deutlich verringern willst ist das Nachrüsten einer Enthärtungsanlage eine wirksame Option. Die Systeme bieten dir zahlreiche handfeste Vorteile:

✅ Verbesserter Geschmack und Geruch: Mit einer Entkalkungsanlage reduzierst du die Kalkablagerungen in deinem Wasser erheblich. Das bedeutet weniger Kalkbeläge in Armaturen, Geräten und Leitungen. Dein Wasser schmeckt besser, riecht neutraler und fühlt sich weicher an.

✅ Weniger Arbeit: Durch die geringere Kalkfracht musst du deine Geräte, Armaturen und Leitungen viel seltener von unschönen Flecken säubern. Das spart dir jede Menge unnötiger Putzaufwand.

✅ Längere Lebensdauer: Ohne störende Kalkablagerungen bleiben deine Geräte, Installationen und Rohre viel länger funktionsfähig und intakt. Du kannst dich über eine deutlich erhöhte Langlebigkeit freuen.

✅ Gesündere Haut und Haare: Weiches Wasser ist wesentlich sanfter zu Haut und Haar, wodurch Trockenheit und Reizungen verringert werden.

✅ Geringerer Wasserverbrauch: Durch die Reduzierung von Verkalkungen in Geräten und Leitungen verringert sich auch der Wasserverlust durch undichte Stellen oder erhöhten Durchfluss.

✅ Kosteneinsparung: Die geringeren Reparatur-, Wartungs- und Wasserkosten durch die Entkalkungsanlage amortisieren die Investition in kurzer Zeit. Danach sparst du bares Geld.

Wie funktioniert eine Entkalkungsanlage im Haus?

Entkalkungsanlagen werden nah am Hausanschluss installiert und entfernen gelöste Kalzium- und Magnesiumsalze aus dem Wasser. Dies geschieht entweder durch einen Ionenaustausch oder durch eine Abtrennung mithilfe von Membranen oder elektrischen/magnetischen Feldern.

Ionenaustauschverfahren (typisches Verfahren)

Bei Ionenaustauschern wird das kalkhaltige Wasser durch eine Harzpatrone geleitet. Die Kationen des Kalks haften an dem Austauscherharz. Stattdessen werden äquivalente Mengen von Natrium, Kalium oder Wasserstoff ins Wasser abgegeben.

Sobald die Harzpatrone mit Kalk gesättigt ist, wird sie durch Gegenstromspülung gereinigt und reaktiviert. Die anfallenden Kalkabfälle werden in den Abfluss gespült.

Vollautomatische Systeme durchlaufen diesen Zyklus aus Enthärtung und Regeneration vollkommen eigenständig. Sie verfügen zudem über eine Bypass-Funktion, die die Wasserversorgung auch während der Reinigungsphase sicherstellt.

Elektrolyse / elektromagnetische Verfahren (eher seltener)

Bei der Elektrolyse wird durch eine Gleichstromdurchlaufzelle Kalk im Wasser ausgefällt und abgeschieden. Elektromagnetische Verfahren arbeiten mit Magnetfeldern, welche die Kalkstruktur verändern, so dass sich weniger Ablagerungen bilden können.

TDS-Messgerät zur Härtegrade-Bestimmung

Mit einem TDS-Messgerät lässt sich der Härtegrade des Wassers elektronisch messen.

Wie bestimme ich die Härte meines Wassers?

Die Wasserhärte gibt an, wie hoch der Gehalt an gelösten Kalzium- und Magnesiumsalzen im Wasser ist. Sie wird in Grad dH (Deutsche Härtegrade) angegeben.

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen weichem und hartem Wasser:

  • Weiches Wasser: bis ca. 8 dH
  • Mittelhartes Wasser: ca. 8-16 dH
  • Hartes Wasser: über 16 dH

Die genaue Härte des Leitungswassers kann beim lokalen Wasserversorger oder durch Selbstmessung mit einem Wasserhärte-Test ermittelt werden. Letzterer misst die Kalzium- und Magnesiumionen im Wasser und berechnet daraus den Härtegrad. So lässt sich einfach und schnell feststellen, ob das eigene Wasser als weich oder hart einzustufen ist. 

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Schadet kalkhaltiges Wasser meiner Gesundheit?

Viele fragen sich, ob ein hoher Kalkgehalt im Trinkwasser negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Glücklicherweise gibt die Wissenschaft hier weitgehend Entwarnung.

Die im Wasser gelösten Verbindungen von Kalzium und Magnesium sind in den üblichen Konzentrationen nicht schädlich. Im Gegenteil: Sie stellen sogar einen Teil unseres lebensnotwendigen Mineralstoffbedarfs dar. In Maßen genossen ist kalkhaltiges Wasser also durchaus gesund.

In seltenen Fällen kann kalkhaltiges, hartes Wasser zu trockener Haut, Schuppenbildung oder stumpfen Haaren führen. Jedoch meist ohne gravierende gesundheitliche Relevanz.

Somit muss man kalkhaltiges Trinkwasser gesundheitlich nicht grundsätzlich fürchten. Teilenthärte Anlagen bieten jedoch zusätzlichen Komfort und Wohlbefinden (Siehe Vorteile oben).

Entkalkungsanlage im Haus nachrüsten - Kriterien bei der Anschaffung

Wenn du die Nachrüstung einer Entkalkungsanlage für euer Haus in Erwägung ziehst, solltest du vor dem Kauf ein paar wichtige Kriterien berücksichtigen.

  • Verfahren: Ionenaustauscher sind hier erste Wahl. Sie arbeiten zuverlässig und ohne Wasserverlust. Moderne Harze ermöglichen lange Standzeiten.
  • Kapazität: Die Anlage sollte auf den tatsächlichen Wasserverbrauch, Anzahl Badezimmer sowie die örtliche Wasserhärte abgestimmt sein. Zu groß dimensionierte Anlagen verursachen unnötige Kosten.
  • Platzbedarf: Kompaktanlagen lassen sich auch bei beengten Raumverhältnissen einbauen. Sie kommen mit wenig Stellfläche aus.
  • Anschlüsse: Die Enthärtungsanlage benötigt einen Ein- und Auslass sowohl für das rohe als auch für das aufbereitete Wasser. Diese Anschlüsse müssen entweder bereits vorhanden oder installiert werden.
  • Wartung: Vollautomatische Systeme reinigen sich selbstständig. Dennoch kann ein gewisser Wartungsaufwand, wie das Wechseln von Filter, anfallen.
  • Kosten: Neben der Anlage an sich müssen gegebenenfalls noch Installationsarbeiten und regelmäßige Wartungen einkalkuliert werden. Dies sollte beim Kostenvergleich berücksichtigt werden.
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Schritte zur Installation eines Entkalkungssystems

Möchtest du eine Enthärtungsanlage in deinem Haus installieren, sind typischerweise folgende Schritte durchzuführen:

Zunächst muss geklärt werden, wo die Anlage platziert werden kann. Hierfür ist ein frostfreier Raum mit Wasser- und Abwasseranschluss sowie Strom ideal. In der Regel liegt dieser dicht am Hausanschluss. Als Nächstes werden die benötigten Anschlüsse vorbereitet. Es müssen Ein- und Auslassleitungen für Roh- und Reinstwasser verlegt werden.

Ist alles vorbereitet, kann die Entkalkungsanlage fachgerecht montiert werden. Die Anbindung an die Wasserinstallation erfordert meist den Einbau zusätzlicher Absperrventile und gegebenenfalls eines Mischarmaturs zur Einstellung der Resthärte.

Nach der Installation sollte das System gespült werden, um Produktionsrückstände zu entfernen. Zum Schluss folgt die Inbetriebnahme und Funktionsprüfung. Die Messung der verbleibenden Wasserhärte gibt Aufschluss über die Enthärtungsleistung.

Handwerklich versierte Laien können durchaus Teilschritte wie die Standortvorbereitung, Gerätemontage sowie regelmäßige Wartungsarbeiten im Rahmen der Hausinstandhaltung selbstständig ausführen. Komplexere Arbeiten wie der fachgerechte Anschluss an die Hausinstallation, der hydraulische Abgleich sowie die abschließende Inbetriebnahme und Funktionsprüfung sollten jedoch besser dem Installateur überlassen werden, um eine sichere und effiziente Funktion zu gewährleisten.

Kosten einer Entkalkungsanalge

Solltest du dich für den Einbau einer Enthärtungsanlage interessieren, möchtest du natürlich auch wissen, mit welchen Kosten zu rechnen sind. Hier ein Überblick:

Anschaffung

Je nach Ausführung und Kapazität sind für den Kauf einer Entkalkungsanlage schnell 1.000 Euro und mehr zu veranschlagen. Gängige Ionenaustauscher-Anlagen für ein Einfamilienhaus mit 3-5 Personen schlagen mit 1.500 bis 2.500 Euro zu Buche. Anlagen mit Umkehrosmose sind häufig teurer.

Installation

Für die fachgerechte Installation durch den Installateur kommen nochmals mehrere Hundert Euro Arbeitslohn hinzu. Je nach Installationsaufwand sind hier etwa 500 bis 1.000 Euro einzuplanen.

Wartung 

Laufende Kosten entstehen zum einen für Strom und Wasser. Hier fallen für übliche Enthärtungsanlagen 30 bis 60 Euro pro Jahr an. Größere Posten stellen die regelmäßigen Servicearbeiten wie Filterwechsel oder Desinfektion des Harztanks dar. Mit jährlichen Wartungskosten von 100 bis 200 Euro netto muss gerechnet werden.

Gibt es Alternativen zur Entkalkungsanlage im Haus?

Aufgrund der doch hohen Kosten sowie des nicht zu unterschätzenden Wartungsaufwandes scheuen viele Hausbesitzer den Einbau einer aufwendigen Entkalkungsanlage. Doch es existieren durchaus einfachere Alternativen, um dem Wunsch nach weichem Wasser ein Stück näher zu kommen.

  • Mit Ionenaustauscher-Kartuschen für die Dusche lässt sich bereits der wichtigste Anwendungsbereich entkalken. Diese sind vergleichsweise günstig und leicht einzubauen.
  • Auch Durchlauf-Entkalker für Armaturen oder kleine Kompaktgeräte für Wasch- und Spülmaschinenanschluss sind mit überschaubaren Kosten verbunden.
  • Mit Einbau eines zusätzlichen Perlatoren lässt sich der Kalkgehalt im Trinkwasser reduzieren. Perlatoren sind kleine Geräte mit Kügelchen, die in die Wasserleitung eingebaut werden. Sie sorgen durch einen elektrostatischen Effekt dafür, dass die Kalkionen zu größeren Partikeln verklumpen und ausfallen. So wird das Wasser teilweise enthärtet.

 

Die Nachrüstung einer Entkalkungsanlage kann sich lohnen, um Ablagerungen und Folgeschäden durch kalkhaltiges Wasser vorzubeugen. Allerdings sollte man die Kosten gegen den tatsächlich notwendigen Enthärtungsbedarf abwägen und gegebenenfalls einfache, kostengünstigere Methoden in Betracht ziehen.

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Häufig gestellte Fragen

01.

Welche Vorteile bringt die Installation einer Wasserenthärtungsanlage?

Sie verhindert Kalkablagerungen und Verkalkungen in Rohrleitungen, Armaturen sowie angeschlossenen Geräten wie Waschmaschine oder Spülmaschine. Dies verlängert deren Lebensdauer deutlich und erspart kostenintensive Reparaturen oder vorzeitigen Ersatz. Zudem entfällt lästiger Reinigungsaufwand durch Kalkrückstände auf Fliesen, Armaturen oder Duschköpfen.

02.

Ist kalkhaltiges Wasser schädlich?

Ein hoher Kalkgehalt im Trinkwasser kann auf Dauer negative Folgen haben: Es kann zu Ablagerungen in Leitungen, Geräten und Armaturen kommen, die deren Funktionstüchtigkeit einschränken und Folgeschäden verursachen können. Gesundheitlich gibt es beim Trinken kalkhaltigen Wassers jedoch keine Bedenken.

03.

Wie funktioniert eine Entkalkungsanlage?

Entkalkungsanlagen, auch Enthärtungsanlagen genannt, entziehen dem Wasser die gelösten Kalzium- und Magnesiumverbindungen, welche für die Kalkbildung verantwortlich sind. Dies erfolgt entweder über einen Ionenaustauscher oder durch Verfahren wie Umkehrosmose, Elektrodialyse oder elektromagnetische Wasseraktivierung.